Wie alles begann …
„Am 5. 4. 1914 war die Gründungsversammlung des WSV, welche glänzend verlief. 44 Mitglieder zählen wir jetzt, Homolatsch Otto ist Obmann, Pfarrer Gumpold sein Stellvertreter, ich bin Schriftführer, Lehrer Hüter Zahlmeister und erster Fahrwart, Dr. Rauch zweiter Fahrwart, der Kooperator und der Ederkramer sind Beisitzer. Beim Skiverband haben wir uns auch bereits angemeldet.“ Diese Zeilen stammen aus einem Brief von Josef Rainer, dem damaligen Gemeindesekretär von Saalbach. Sofort nach Gründung nimmt der WSV seine Tätigkeit auf, die aber bald durch den ersten Weltkrieg unterbrochen wird. Nach 1919 übernimmt der WSV auch die gesamte Fremdenverkehrswerbung. In der Zwischenkriegszeit baut der WSV ein reges Vereinsleben mit den jährlichen Höhepunkten dem Vereins- und dem Schülerwettlauf auf.
Nach dem zweiten Weltkrieg …
Die nichtskifahrenden Saalbacher werden immer weniger und der erste Obmann nach 1945, Siegfried Weitlaner, erinnert sich: „Die amerikanischen Besatzungssoldaten kamen aus dem Staunen nicht heraus, als sie die alten und jungen Saalbacher, die Mädchen und Buben über die steilen Hänge fahren sahen. Viele dieser Soldaten von damals sind später begeisterte Skifahrer in Saalbach geworden“. Neben Clublauf und Schülerwettlauf werden jährlich die Abfahrt um den „Saalbacher Schneekristall“ abgehalten. Seit 1954 werden in Saalbach Hinterglemm nationale und internationale Skirennen organisiert. Den Beginn machen die internationalen Meisterschaften des Gendarmerie Sportvereins Salzburg im Jahr 1955, an der Sportler aus fünf Nationen teilnehmen. Innerhalb des WSV haben sich in den kommenden Jahren weitere Sektionen gebildet, der SC kümmert sich ab diesem Zeitpunkt ausschließlich um den Schilauf.
In den folgenden Jahren wird der Schwerpunkt der Vereinsaktivitäten auf die Jugendarbeit gelegt. 1968 ist der SC in allen Jugendkadern vertreten. Hans Hinterholzer steht im Nationalkader, Paul Mitterer und Stefanie Hagleitner im ÖSV Jugendkader. Im Schülerkader tauchen erstmals die Namen Bartl Gensbichler und Hans Enn auf, die es bald in die ÖSV-Kader und Weltcup schaffen. Weitere Sportler des SC Saalbach Hinterglemm, die ÖSV Kader angehören: Stefan Niederseer, Nicki Fürstauer, Markus Maier, Georg Streitberger und Sabrina Maier.
Nach den Weltcupfinale 1980 und 1988 ist die Alpine Ski WM 1991 der Höhepunkt in der bisherigen Geschichte des Schiclub Saalbach Hinterglemm …
Die Alpine Ski Weltmeisterschaft in der Zeit vom 22. Jänner bis 3. Februar 1991 geht als „Sonnen-WM“ in die Skigeschichte ein. Strahlendes Wetter vom ersten bis zum letzten Tag. Die traumhaften Fernsehbilder, die um die Welt gehen, machen einfach Lust auf den Skisport und sind eine unvergleichliche Werbung für das gesamte Tourismusland Österreich.
Politisch stehen am Anfang des Jahres 1991 die Zeichen auf Sturm. Ende Jänner bricht der erste Golfkrieg aus und im österreichischen Nationalrat wird sogar über eine Absage der Ski WM diskutiert. Durch das erhöhte Sicherheitsrisiko müssen sogar die Eröffnungsfeier abgesagt werden. Also absolut keine guten Voraussetzungen für das sportliche Großereignis. Tolle sportliche Leistungen und eine fulminante Zuschauerkulisse, mit tausenden Skisportfans, sind aber schließlich dafür verantwortlich, dass sich die Alpine Ski WM 1991 zu einem unvergesslichen, stimmungsvollen Schifest entwickelt.
Sportlich ist die „Sonnen-WM“ eine der erfolgreichsten Veranstaltungen für den österreichischen Skisport: Elf Medaillen davon fünfmal in Gold! Mit dem jungen Zillertaler Stefan Eberharter geht ein neuer Stern am Skihimmel auf. Mit zwei Goldmedaillen, im Super G und in der Kombination, wird er zum erfolgreichsten Sportler der WM. Die Salzburgerin Petra Kronberger wird Weltmeisterin im Abfahrtslauf, leider stoppt ein Sturz mit Bänderverletzung im Super-G den Erfolgslauf. Ulrike Maier verteidigt ihren Titel im Super-G und erobert Silber im Riesentorlauf, die emotionalen Bilder mit ihrer kleinen Tochter Melanie auf dem Arm gehen um die Welt. Der unvergessliche Rudi Nierlich sichert sich, nach Vail 1989, den 2. WM-Titel im Riesentorlauf. Die Silbermedaillen gehen auf das Konto der beiden Salzburger Ingrid Stöckl in der Kombination und Thomas Stangassinger im Slalom. Bronze gewinnt Ingrid Salvenmoser im Slalom, Anita Wachter im Super G und Günther Mader in der Kombination. Saalbach Hinterglemm 1991 ist eine wahre „Sonnen-WM“ für den österreichischen Skisport!
Alle weiteren Infos über die bewegte Geschichte des SC Saalbach Hinterglemm sind in der Jubiläumsfestschrift „100 Jahre Glemmtaler Schigeschichte“ nachzulesen!